In ihrer neuesten Serie „Übergang“ setzt sich die Leipziger Künstlerin Grit Schwerdtfeger, Meisterschülerin von Joachim Brohm, mit dem schwebenden und ungeschützten Zustand des Transitorischen auseinander — seien es landschaftlich-räumliche, zeitliche oder biographische Übergänge. Darüber hinaus präsentiert sie ihre Arbeit „Das ganze Wasser“, in der ein kraftvoller Fluss mit fotografischen Mitteln zum Stillstand gebracht wird. Erst so sind wir in der Lage, in Bildern eine elementare Kraft zu erfassen, die wir sonst nicht sehen könnten.
„Eine Art von Bescheidenheit, nein, eine Art von Ruhe, ein Wissen um die beschränkten Möglichkeiten jedes Ausdrucks sind Teil dessen, was sich [in Grit Schwerdtfegers Arbeiten] sofort mitteilt. [...] ‘Übergang’, das sind alle Perspektiven in einer; das ist die Zeit, die wir haben, nicht mehr. Das ist der eine Moment, ein Moment im Vorbeigehen. Ein Moment im Übergang. Einen solchen Kreis zeichnet ‘Übergang’ in der großartigsten und zugleich vorsichtigsten Weise – und zeigt dabei die Kunst der Fotografie in allen ihren Möglichkeiten.“
Oliver Vogel in seinem Essay zum Katalog dieser Ausstellung
Grit Schwerdtfeger, geboren 1971 in Anklam, lebt und arbeitet in Leipzig. Dort hat sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Astrid Klein und Joachim Brohm Fotografie studiert. Grit Schwerdtfeger hat zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen erhalten, darunter ein DAAD-Stipendium für ein Studium in Kuba und einen einjährigen Aufenthalt an der Fakultät für Bildende Künste in Madrid. Ihre Arbeiten befinden sich in Firmen- und Privatsammlungen in England, Frankreich, Österreich, Belgien, Deutschland und Kanada. Sie ist Teil des Fotografenkollektivs lux. Seit 2012 lehrt sie an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin.