Die Ausstellung „Frankfurter Kopien“ des Berliner Künstlers Daniel Poller setzt sich fotografisch-konzeptionell mit der sogenannten Neuen Altstadt Frankfurts auseinander. Daniel Poller hat hierfür die in den Häusern des Areals verbauten historischen Steinelemente (Spolien) fotografiert und durch manuelles Überdrucken mit den Farben aus dem „Farbleitplan“ des Wiederaufbaus zusammengebracht. Auf diese Weise entstanden fotografische Objekte, die sich ihrer eigenen Historizität bewusst sind und die in der Neuen Altstadt wirkenden historisierenden Prozesse als Palimpsest sichtbar werden lassen.
„Eine stringente Entgegnung auf einen städtebaulichen Ansatz, der mit seinem Zugang zur Rekonstruktion der Neuen Altstadt nicht zuletzt auch den Täuschungen der Fotografie erlag.“ — Maren Lübbke-Tidow
Daniel Poller, geb. 1984, studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und schloss sein Studium 2013 mit Diplom bei Peter Piller ab. 2017 wurde er Meisterschüler von Joachim Brohm und Peggy Buth. Er erhielt zahlreiche Stipendien und Preise u.a. 2016 Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, 2018 Kunstfonds Bonn, 2015 den Aenne-Biermann-Preis für Deutsche Gegenwartsfotografie und 2017 den Europäischen Architektur Fotografiepreis. Einzelausstellungen u.a. 2024 Frankfurter Kopien, Galerie Tobias Naehring, Leipzig; 2022 Birds of Tegel, Galerie Poll, Berlin; Viertel nach vor, Kunstverein Junge Kunst Wolfsburg; 2021 DÉCONSTRUCTIONS, Goethe-Institut Bordeaux, 2020 Endgültige Fassung der Beschlussvorlage, Galerie Poll, Berlin, 2018 Trümmertanz, Künstlerverein Malkasten Düsseldorf (gemeinsam mit Christoph Westermeier). Seine Arbeiten befinden sich u.a. in der Bundeskunstsammlung Bonn, der Staatlichen Kunstsammlung Dresden und dem Berliner Stadtmuseum.